Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin, Barbara Steffens, hat sich erneut für bundesweit verbindliche Personalschlüssel für die professionelle Pflege stark gemacht. Das dafür erforderliche Personal müsse über die Pflegeversicherung bezahlt werden, damit die Kosten nicht länger hauptsächlich den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen alleine aufgebürdet würden, forderte die Ministerin am Dienstag anlässlich des morgigen Internationalen Tags der Pflegenden. „Pflege betrifft alle, deshalb benötigen wir hier eine stärkere Beteiligung der Pflegekassen und damit ein solidarischeres Finanzierungssystem."
Vor allem für die Pflege in der letzten Lebensphase sei eine angemessene Personalausstattung entscheidend: „Früher starben Menschen häufig zuhause im Kreis der Familie, heute sterben sie oft in einer stationären Pflegeeinrichtung", sagte Steffens. Zwar habe der Bund mit seinem Hospiz- und Palliativgesetz gute Ansätze geschaffen, um die Palliativversorgung hierzulande zu stärken. Dennoch liefen „alle Verbesserungen ins Leere", solange es nicht genügend Personal gebe. Die Ministerin betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig allerdings motivierte Pflegekräfte für eine menschliche Gesellschaft seien. „Sie brauchen Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass sie lange gesund und motiviert ihre Arbeit leisten können – sonst fahren wir unser Pflegesystem vor die Wand."