Die steigende Zahl von Diabetespatienten wird Krankenhäuser und Pflegeheime künftig vor große Herausforderungen stellen. Davon geht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) aus. Der Umgang mit der Erkrankung erfordere spezielle Kenntnisse. So müssten Ärzte und Pflegende etwa diabetesbedingte Folgeerkrankungen wie Nierenschwäche und Nervenerkrankungen im Blick behalten oder untypische Symptome beispielsweise bei einer Herzerkrankung kennen. „Dies geschieht bisher leider nicht in ausreichendem Maße", kritisierte DDG-Präsident Baptist Gallwitz in dieser Woche. Die Folge sei, dass Diabetes mellitus-Patienten, die sich einer OP unterzögen, zwei bis fünf Tage länger in der Klinik blieben als der Durchschnitt.
Auch in Heimen komme es auf das Spezialwissen der Pflegekräfte an. Denn derzeit leide bereits jeder vierte Heimbewohner unter Diabetes mellitus. „Das Pflegepersonal sollte in der Lage sein, Warnzeichen für Unterzuckerungen schnell zu erkennen. Zittern, Schwitzen, Herzrasen oder innere Unruhe sind solche Signale, aber auch Wesensveränderungen, die von der Umgebung als absonderlich wahrgenommen werden", so Gallwitz.