Der Verwaltungsrat des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (dip) hat sich für eine konsequente Umsetzung des Pflegeberufsreformgesetzes stark gemacht. „Die Chance, jetzt ein zukunftsfähiges Berufsgesetz mit einem einheitlichen Berufsbild Pflege zu schaffen, darf nicht vertan werden", sagte der Verwaltungsrats-Vorsitzende, Johannes Kemser, am Montag in Köln. Die Argumente der Generalistik-Gegner seien nicht „stichhaltig", heißt es in der entsprechenden Mitteilung. So belegten beispielsweise Modellprojekte, „dass der Kompetenzerwerb in einer generalistischen Pflegeausbildung zukunftsorientiert, konkurrenzfähig und international anschlussfähig angelegt ist", betonte Kremser.
Der Vorstandsvorsitzende des dip, Frank Weidner, hob hervor, dass die Zusammenlegung der drei bisher getrennten Berufsbilder Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege vor allem die Attraktivität der Profession steigere. Es könnten nun auch mehr junge Menschen mit mittlerem und höherem Bildungsabschluss angesprochen und hinzugewonnen werden, so Weidner. „Die Bedarfe verändern sich, die Anforderungen steigen und die Konkurrenz im Wettbewerb um junge Leute durch andere Branchen schläft nicht: Das Pflegeberufsgesetz ist die richtige Antwort auf diese Situation", sagte Weidner.
Am 30. Mai erfolgt die Anhörung des Pflegeberufereformgesetzes in den beiden zuständigen Ausschüssen für Gesundheit und Familie des Bundestags.