Der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, hat den Beschluss des Ärztetags zur Delegation statt Substitution kritisiert. Er greife zu kurz. Der DPR-Chef forderte am Montag in Berlin eine Aufgaben-Neuverteilung aller Gesundheitsberufe, insbesondere und gleichermaßen von Ärzten und Pflegefachpersonen. „Das in Deutschland vorherrschende arztzentrierte Gesundheitssystem gehört auf den Prüfstand gestellt", so Westerfellhaus. Er machte sich vor allem für ein „kompetenzorientiertes System" stark, denn mit Blick auf die „gewaltigen" pflegerischen und ärztlichen Aufgaben der nächsten Jahrzehnte müsse es vor allem „um die Leistungsmöglichkeiten und nicht um das Prestige gehen".
Wie die Ärzteschaft sehe aber auch der DPR die Versorgungsqualität und damit die Patientensicherheit als „oberstes Gebot". Der DPR-Präsident betonte allerdings, dass es nicht die Ärzte allein seien, die die Patientensicherheit gewährleisten könnten. „Wir fordern dazu auf, die seit langem vorgesehenen Modellvorhaben über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur Übertragung auf Berufsangehörige der Alten- und Krankenpflege zur selbstständigen Ausübung von Heilkunde nach § 63 Abs. 3c SGB V endlich umzusetzen", sagte Westerfellhaus.