Trotz der sich wandelnden Beziehungsstrukturen sind ältere Menschen hierzulande gut sozial integriert. Das ist ein zentrales Ergebnis des zu Wochenbeginn vorgestellten Deutschen Alterssurveys 2014. Die Autoren der Erhebung führen dies unter anderem darauf zurück, dass Beziehungen außerhalb der Familie bedeutender werden. Darüber hinaus sind der Analyse zufolge immer mehr ältere Menschen erwerbstätig. So planten immer mehr von ihnen, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten. Allerdings gelinge immer weniger älteren Erwerbstätigen ein nahtloser Übergang in die Altersrente.
Ein weiteres Ergebnis der Studie, an der Menschen ab 40 Jahren zu ihrer Lebenssituation, gesellschaftlicher Teilhabe und nachberuflichen Tätigkeiten befragt wurden: Vor allem Frauen kombinieren Erwerbstätigkeit und Pflege von Kindern und kranken Menschen. Zudem offenbart der Survey, Ältere sind nicht überdurchschnittlich häufiger von Armut betroffen als Menschen mittleren Alters. Allerdings müssten sie einen höheren Anteil ihres Monatseinkommen beispielsweise für Wohnkosten aufbringen. Die gesundheitliche Situation der ab 65-Jährigen hat sich laut der Untersuchung in vergangenen Jahren weiter verbessert. Die Gruppe der Jüngeren hingegen beklage mehr gesundheitliche Einschränkungen.
Insgesamt sieht Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die die Erhebung des Deutschen Zentrums für Altersfragen am Dienstag in Berlin vorstellte, jedoch eine faire Chance für ein gutes Leben im Alter. Die zweite Lebenshälfte sei vielfältig und das Bild vom Alter wandele sich zum Positiven, sagte die Ministerin. „Die Mehrheit äußert sich zufrieden, ist bei guter Gesundheit und kann sich auf die Familie als wichtige Stütze verlassen." Es gebe aber auch erhebliche Ungleichheiten, etwa bei den Einkommen in Ost und West sowie zwischen Männern und Frauen. Diese müssten beseitigt werden. „Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen faire Chancen für ein gutes und aktives Leben im Alter bekommen", resümierte Schwesig.
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