Der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Rudolf Henke, hat klargestellt, dass sich der MB nicht in die Debatte um die Reform der Pflegeausbildung einmischen werde. Die Generalistik sei Sache der Pflege, nicht der Ärzte, sagte Henke, der auch CDU-Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Bundestags-Gesundheitsausschusses ist, am Mittwochabend beim Parlamentarischen Abend seiner Gewerkschaft.
Zwar dürfe nicht das Risiko eingegangen werden, dass es keine Spezialisten in der Pflege mehr gebe, sagte Henke weiter und nahm damit ein Argument der Generalistik-Kritiker auf. Er wies jedoch zugleich darauf hin, dass es viele Kinderkrankenhäuser gebe, in denen die Einführung der neuen Ausbildung befürwortet werde. Diese setzen auf eine (ohnehin vielfach nötige) Weiterbildung nach der grundständigen Pflegeausbildung.
Das Gesetz zur Reform der Pflegeausbildung steckt derzeit im parlamentarischen Verfahren. Unter Henkes Fraktionskollegen gibt es zahlreiche Kritiker. Dem Vernehmen nach versucht Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aber alles, um eine Mehrheit im Parlament zu erzielen. Den Kritikern in der CDU/CSU-Fraktion ist es jedenfalls noch nicht gelungen, einen Mehrheitsbeschluss gegen die Reform herbeizuführen.