Die Gewerkschaft Verdi hat sich erneut für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag Altenpflege ausgesprochen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft forderte zum Auftakt ihrer Altenpflegekonferenz in Göttingen einen Stellenschlüssel von einer Pflegekraft auf zwei Bewohner. Zudem müsse die Fachkräftequote von 50 Prozent angehoben werden. Die Forderung, diese weiter abzusenken, sei unverantwortlich, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Montag in Göttingen.
Darüber hinaus brauche die Altenpflege hierzulande mehr Personal und eine bessere Vergütung. „Mit noch so hohem persönlichem Einsatz können die professionelle Pflegenden das strukturelle Defizit nicht ausgleichen. Wenn ab Januar 2017 der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff umgesetzt wird, braucht es mehr Personal", so Bühler weiter. Allerdings seien die wenigsten privaten Träger freiwillig zu Tarifverhandlungen bereit. So gebe es Einrichtungen, die seit mehr als zehn Jahren keine Lohnerhöhung mehr gezahlt hätten. „Wenn ver.di die Altenpflege durch ‘Häuserkampf‘ regulieren muss, dauert das Jahre. Diese Zeit haben wir nicht, wenn wir auch künftig genug Menschen für diesen Beruf gewinnen wollen", verdeutlichte die Gewerkschafterin.