Die Arbeitgeber-Ansprüche an ihre potenziellen neuen Mitarbeiter in der Pflege sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich angestiegen. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen „Dekra Arbeitsmarkt-Reports 2016". Die Autoren werteten für ihre Analyse rund 350 Stellenangebote aus den Bereichen der Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege aus. Demnach ist vor allem das geforderte Aufgabenspektrum der Pflegekräfte breiter geworden. So sei beispielsweise die Pflegedokumentation in dreimal so vielen Stellenangeboten aufgetaucht als noch vor fünf Jahren, heißt es in einer Dekra-Mitteilung.
Auch die Bedeutung der Beratung von Patienten und Angehörigen durch die Pflegenden sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Anästhesisten und Therapeuten haben der Erhebung zufolge in den vergangenen Jahren zugenommen. Hinzu komme, dass der Bedarf an Spezialkenntnissen steige, zum Beispiel für die Intensivpflege und die Gerontologie. Zudem würden für Arbeitgeber Soft Skills immer wichtiger.
Ein weiteres zentrales Ergebnis des Reports: In den Stellenanzeigen zeigten sich Arbeitgeber hinsichtlich der Arbeitszeiten flexibel. Zwar handele es sich bei rund 80 Prozent der Angebote um Vollzeitstellen. Allerdings könnten Bewerber häufig zwischen einer Teil- und einer Vollzeitstelle wählen. Außerdem böten Unternehmen immer häufiger Zusatzangebote zum Gehalt an. Neben einer betrieblichen Altersvorsorge, Weihnachts- und Urlaubsgeld seien dies vor allem gesundheitsfördernde Angebote, betriebseigene Kindertagesstätten und private Krankenversicherungen.
Die Daten des Reports wurden von Februar bis März 2016 erfasst. Dazu untersuchten die Autoren Stellenanzeigen in elf deutschen Tageszeitungen, zwei Online-Jobbörsen und einem sozialen Netzwerk.