Der Bundesverband Häusliche Kinderkrankenpflege warnt vor Kosteneinsparungen in der ambulanten Kinderkrankenpflege und fordert die Sicherung der Pflegequalität sowie die Anerkennung besonderer Kompetenzen. Das geht aus einer Mitteilung des Verbands von vergangenen Donnerstag hervor. Anlass der Befürchtungen sind demnach vereinbarte Pauschalvergütungen um die 32 Euro pro Stunde. Auf diesen Betrag für die Intensivversorgung von erwachsenen Patienten außerhalb von Kliniken einigten sich in diesem Jahr bereits zwei große Pflegeverbände mit den Krankenkassen der Länder Berlin und Brandenburg. Mit dieser Pauschale kämen aber viele ambulante Kinderkrankenpflegedienste an den Rand ihrer Möglichkeiten, so der Verband. Er verweist auf die zuletzt zunehmenden Insolvenzen der oft privat geführten, mittelständischen ambulanten Kinderkrankenpflegedienste. Der Verband fürchtet, dass weitere Bundesländer dem niedrigen Stundensatz folgen könnten.
Diese Vergütungssätze gälten sowohl für die Pflege von intensivpflegebedürftigen Erwachsenen als auch für die Pflege von kleinen Kindern und Jugendlichen mit schwersten Erkrankungen und Behinderungen. Dabei hätten betroffene Kinder einen erweiterten Betreuungsbedarf und benötigten in belastenden Situationen mehr Zuwendung, Sicherheit und Rituale als Erwachsene. Zudem litten die Kinder oft an sehr seltenen und schweren sowie chronischen Erkrankungen, die den Pflegealltag durch komplexe Symptome und Problemlagen wie Beeinträchtigung der Atmung, Schmerzen, Krampfneigung oder Verhaltensänderungen prägten.