Mehr als 30 Verbände der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege haben in einem Brief an die Fraktionschefs der Koalition appelliert, das Gesetz zur generalistischen Pflegeausbildung zu stoppen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag, der dieser Brief nach eigenen Angaben vorliegt. „Wir alle lehnen das Pflegeberufegesetz in der jetzigen Ausgestaltung ab", fordern darin die Verbände. Die Reform wolle den Pflegeberuf attraktiver machen. Das sei aber gar nicht nötig, die Altenpflege sei schon sehr attraktiv. Inzwischen gebe es dort mehr Auszubildende als in der Gesundheits- und Krankenpflege. Ganz bewusst werde die Entscheidung für die Altenpflege gefällt. Auch in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege lehnten fast alle Aktiven die Reform ab. Am Ende werde es dazu kommen, „dass die Abschaffung des Berufs zu einem Verlust an Auszubildenden" führe. Sie fürchten, die generalistische Ausbildung werde zu gravierenden Qualitätsmängeln führen, da die Reform an den speziellen Erfordernissen in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege völlig vorbeigehe.
Der Bundestag will im Herbst weiter über die Reform beraten, die ab 2019 umgesetzt werden soll.