Personen, die von Pflegebedürftigkeit bedroht sind, bekommen nicht leicht genug eine Reha-Empfehlung. Das kritisierte der Gesundheitsökonom Heinz Rothgang in der Berliner Tageszeitung von Samstag. Vor allem wenn die Pflegebedürftigkeit schleichend auftrete, weil die körperlichen und geistigen Kräfte nachlassen, würden noch zu wenige Anstrengungen unternommen, um den Prozess mit einer Rehabilitation zu stoppen. Ein wichtiger Grund dafür sei, dass Krankenkassen für Reha-Leistungen zwar zahlen müssten, aber nicht den Nutzen hätten. Entstehende Einsparungen aufgrund einer verhinderten Pflegebedürftigkeit kämen der Pflegeversicherung zugute. „Hier zahlen aber alle Kassen gemeinsam, der Erfolg wird also sozialisiert. Wenn die Krankenkassen Reha-Maßnahmen bewilligen, handeln sie also gegen ihre eigenen ökonomischen Interessen", so Rothgang im Interview. Eine sinnvolle Lösung wäre seiner Meinung nach, die Finanzierungskompetenz bei der Pflegekasse anzusiedeln.