Der Präsident der rheinland-pfälzischen Landespflegekammer, Markus Mai, hat das „Gutachten zur qualitätsorientierten Weiterentwicklung der stationären Versorgung" für die Krankenhauslandschaft in Rheinland-Pfalz kritisiert. Das Papier, das das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut for Healthcare-Business GmbH (hcb) im Auftrag der Krankenkassen des Landes erstellt haben, biete nur eine „sehr einseitige" Perspektive, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Selbstverwaltung. Unter anderem stellten die Autoren fest, dass der Personalanteil zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt liege, so Mai. Dass dies in dem Gutachten bemängelt werde, verstehe der Kammerpräsident nicht. „Wo dabei der Nachteil für Rheinland-Pfalz sein soll, erschließt sich uns nicht", sagte Mai. „Wir haben dem Gutachten zufolge offensichtlich zehn Prozent mehr Pflegekräfte als in anderen Bundesländern. Aber es kann nicht sein, dass das auch nach unten angeglichen wird, um somit die Arbeitsbelastung, die in unseren Kliniken ebenfalls erheblich ist, weiter zu erhöhen", kritisierte der Präsident der ersten deutschen Pflegekammer.
Die Kosten seien in Rheinland-Pfalz auch deshalb höher, weil es hier einen deutlich höheren Anteil an tarifgebundenen Unternehmen in der Pflegebranche gebe als in anderen Ländern. Mai forderte die Bundes- und Landespolitik auf, die Investitionsmittel für die Krankenhäuser im Land „spürbar aufzustocken". Die Investitionsquote sei mit 3,2 Prozent gemessen an den Gesamtausgaben der Kliniken und im Vergleich zu anderen Branchen dramatisch niedrig. „Wer weiterhin eine hochwertige flächendeckende Versorgung zum Ziel hat, was in unseren Augen die politische Maxime bleiben muss, ist in der Verantwortung, die Ausfinanzierung dieser Versorgung sicherzustellen", sagte Mai.