Der Präsident der rheinland-pfälzischen Pflegekammer, Markus Mai, befürchtet, dass die geplante „Vereinigung der bayerischen Pflege" die Mitwirkungsrechte der Pflegeberufe im Gesundheitswesen erheblich beschneidet. „Dieser Sonderweg dient den Pflegenden nicht, die Selbstverwaltung der Pflegeberufe wird dadurch im Kern geschwächt", sagte Mai am Mittwoch in Mainz. Dies zeige sich insbesondere durch die Finanzierung der Haushaltslage. So entstehe etwa eine Abhängigkeit von der Politik. Zudem sieht der Präsident der ersten deutschen Pflegekammer die Einbindung der Arbeitgeber kritisch: Es bestehe die Gefahr, dass auf die Berufsgestaltung „massiv" Einfluss genommen werden. Vor allem wenn private Arbeitgeberverbände eine solche Organisation unterstützten, liege die Motivation dafür klar auf der Hand, betonte Mai. Gleichzeitig leiste die Politik einen „Bärendienst", sollte sie die Vereinigung auf den Weg bringen.
Mitte Juli hatte sich das bayerische Kabinett auf die Einrichtung einer „Vereinigung der bayerischen Pflege" mit freiwilliger Mitgliedschaft verständigt. Daraufhin kam es zu zahlreichen kritischen Stimmen aus der Pflegebranche.