An der Universität Bremen ist ein Projekt gestartet, das künftig unter anderem mit einer mobilen App eine mediengestützte Reflexion beruflicher Erfahrungen in der Pflegeausbildung ermöglichen soll. „Das Projekt zielt auf die Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer fallbasierten, multimedialen und kooperativen Lernumgebung für die Pflegeausbildung an der Schnittstelle zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung", sagte Projektleiterin Ingrid Darmann-Finck vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Uni Bremen, gegenüber dem Pflegeportal Station24.
Im Einzelnen würden drei pflege- und mediendidaktisch fundierte multimediale Lehr- und Lernmodule beispielsweise zur Pflege von Menschen mit Demenz oder Schmerzen für das arbeitsbezogene Lernen in der Pflegeausbildung entwickelt. Jedem Modul werde eine komplexe Fallsituation zugrunde gelegt. Zudem werde ein Classroom-Management-System zur Steuerung der Lern-, Interaktions- und Reflexionsprozesse entwickelt, das aus einem Unterrichtsmodul für Lehrende und einer mobilen App für Schüler bestehe. „Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um digital unterstütztes Lernen systematisch in die Pflegeausbildung einzubinden. Ein besonderer Schwerpunkt der entwickelten Lernangebote besteht darin, dass sowohl bei der Präsentation von Fallsituationen als auch für deren Bearbeitung die Medien Film und Foto genutzt werden", so Darmann-Finck.
Die App sowie die drei multimedialen Lehr- und Lernmodule sollen als Open Source interessierten Anwendern an Pflegeschulen zur Verfügung gestellt werden. Geplant ist das zum Projektende im April 2019. Ab kommendem Jahr sollen die Module bereits probeweise in ausgewählten Projektschulen implementiert werden.
Das Projekt erfolgt in Kooperation mit dem Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.