Die meisten Fälle systematischen Abrechnungsbetrugs in der Pflege werden in Bayern offenbar durch ambulante Dienste unter deutscher Leitung begangen. Das berichtete am Montag das „Handelsblatt" unter Berufung auf eine Erhebung der AOK Bayern, die der Zeitung vorliege. Danach seien seit 2010 insgesamt 93 Ermittlungsverfahren eröffnet worden, wovon lediglich 15 Pflegedienstinhaber Russland oder der Ukraine zugeordnet werden konnten. Der finanzielle Schaden aus den falschen Abrechnungen beläuft sich dem Blatt zufolge auf rund 1,7 Millionen Euro, davon entfielen 643.000 Euro auf die sogenannte „Russen-Mafia". Der Chef der Abteilung Verbraucherschutz der AOK Bayern, Dominik Schirmer, geht allerdings von einem noch viel höheren Schaden für die Pflegeversicherung aus. Er sprach von einer „gigantischen Dunkelziffer". Dass es in anderen Bundesländern anders aussehe, könne er sich nicht vorstellen.