Die Klinik für Geriatrische Rehabilitation am Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in Stuttgart hat die Risiken von Raumtemperatur bei Hitze für ältere Menschen analysiert. Die Ergebnisse: Erhöhte Temperaturen führten dazu, dass der Blutdruck sank, das Sturzrisiko stieg und schwächere Patienten deutlich weniger am sozialen Leben teilnahmen. „Zudem hatten einige ihr Trinkverhalten oder die Bekleidung nicht in angemessener Weise den Temperaturen angepasst", sagte Ulrich Lindemann von der Klinik für Geriatrische Rehabilitation. Da Ältere die Hitzebelastung häufig nicht rechtzeitig erkannten, sollten vor allem Ärzte, Pflegende und Angehörige aktiv werden. Der Leiter der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, Clemens Becker, empfiehlt deshalb, die Hitzewarnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes zu nutzen und entsprechenden Handlungspläne in den Einrichtungen einzuführen. „Bei unseren Erhebungen zu Hitzeauswirkungen in den Einrichtungen des Betreuten Wohnens zeigte sich, dass anstehende Hitzewellen zwar erkannt werden, dies aber bisher kaum zur Umsetzung von strukturierten Handlungsplänen führt", so Becker weiter.
Für die Erhebung besuchten RBK-Mitarbeiter über ein halbes Jahr im Vierwochenrhythmus Bewohner in zehn Einrichtungen des Betreuten Wohnens in Stuttgart, auch während der Hitzewellen im Juli und August 2015. Sie erfassten in Abhängigkeit der Raumtemperatur Blutdruck, körperliche Leistungsfähigkeit, Bekleidung, Trinkverhalten und soziale Teilhabe der Senioren.