Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, hat die Forderung Bayerns, Angehörige von Pflegebedürftigen künftig erst ab einem Jahreseinkommen von mehr als 100.000 Euro an den Pflegekosten zu beteiligen, abgelehnt. Das berichtet am Mittwoch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). „Es könne nicht sein, dass Bürger, die vergleichsweise gut verdienen, zu Lasten der Allgemeinheit und damit auch der Gering- und Durchschnittsverdiener entlastet werden", sagte der CDU-Politiker der FAZ. Die bayerische Gesundheitsministerin, Melanie Huml, hatte vergangene Woche eine Bundesratsinitiative angekündigt, um Angehörige vor finanzieller Überforderung zu schützen. Laumann sieht der FAZ zufolge jedoch keine Überbeanspruchung von Kindern Pflegebedürftiger. Gegenüber der Zeitung stellte er sich klar gegen eine Einkommensgrenze von 100.000 Euro im Jahr: „Denn das würde bedeuten, dass Kinder erst ab einem monatlichen Bruttoeinkommen von mehr als rund 8.333 Euro unterhaltspflichtig werden würden."