Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie (DGGG) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) haben Gemeinden aufgerufen, ihre Infrastruktur und Dienstleistungen an die individuellen Bedürfnisse älterer Menschen anzupassen. Allerdings gebe es aufgrund von körperlicher und mentaler Fitness und finanzieller Mittel große Unterschiede in der Generation 80 plus. Zwar wollten viele Senioren heute weiterhin aktiv am Alltag teilnehmen, in einer für sie idealen Umgebung. „Die Herausforderung dabei ist jedoch, dass der Ort, an dem man sich gerne befinden würde, nicht unbedingt der Beste ist, um alt zu werden", zitieren die beiden Gesellschaften die kanadische Expertin für soziale Gerontologie Norah Keating.
Sie verdeutlichte zudem, dass nicht jede Kommune für jeden alten Menschen geeignet sei. So könne beispielsweise ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr für aktive alte Menschen hilfreich sein. Für chronisch Kranke, die das Haus nicht verlassen könnten, seien etwa Dienstleistungen wie Essen auf Rädern ausschlaggebend. In diesem Zusammenhang machte Keating auch klar, eine „mustergültige Lösung" für alle Hochbetagte werde es nicht geben. „Wir müssen aufpassen, dass wir keine Lösungen erarbeiten auf der Grundlage, dass alle alten Menschen gleich sind. Stattdessen müssen wir überlegen, wie für jeden die beste Lebensqualität erreicht werden kann", so die Psychologin weiter.