Der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, hat die Abgeordneten der Regierungskoalition aufgerufen, die Beratungen zum Pflegeberufereformgesetz zügig zu beenden. Das Gesetz müsse „ohne faule Kompromisse" beschlossen werden, sagte der DPR-Chef am Donnerstag in Berlin. Derzeit liege es im Bundestag „auf Halde". „Es geht nach unserem Eindruck gar nicht mehr um inhaltliche Fragen, […], sondern um taktisches Gezerre zwischen den Parteien." Zudem habe es bisher für die Berufsgruppe nur „vage Versprechungen" gegeben. Das einzige konkrete Reformvorhaben selbst stecke seit Monaten im Bundestag fest, kritisierte Westerfellhaus. Er betonte, dass es bei der Reform nicht darum gehe, „den professionell Pflegenden einen Gefallen zu tun". Es gehe schlicht darum, „die Pflegeausbildung angesichts der enormen medizinischen und pflegerischen Herausforderungen zukunftstauglich zu machen". Geschehe dies nicht, trügen insbesondere kranke und pflegebedürftige Menschen den Schaden davon. Verantwortungsvolle Politik sehe anders aus, so der DPR-Präsident weiter. „Es wird Zeit, dass denen, die die Uhr anhalten oder sogar zurückdrehen wollen, mit der durch das Pflegeberufereformgesetz eingeleiteten Reform Paroli geboten wird."