Angesichts der zeitlichen Verzögerung bei der Verabschiedung des Pflegeberufsgesetzes warnt das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) vor einem Scheitern der Reform. „Das Gesetz ist überfällig! Wenn es jetzt nicht kommt, werden ausgerechnet die Altenpflege und die Pflegebedürftigen die großen Verlierer sein", sagte DIP-Direktor Frank Wieder am Dienstag in Köln. Schon heute gebe es ein starkes Verdienst-, Bildungs- und Anerkennungsgefälle zwischen Kranken- und Altenpflege. „Jeder muss wissen, dass bei einem Scheitern der Reform die Gefahr wächst, dass die Altenpflege komplett abgehängt wird. Das wird erhebliche Folgen für die Beschäftigten, für die Gewinnung von beruflichem Nachwuchs und auch für die Pflegebedürftigen haben", mahnte Weidner in einer entsprechenden Mitteilung weiter. Es sei „absolut unverständlich", dass im Bundestag ausgerechnet die CSU-Landesgruppe und Teile der CDU ganz offensichtlich bereit seien, die eigene Reform gegen die Wand zu fahren. Bei einem Scheitern des Gesetzentwurfs sei davon auszugehen, dass es in den nächsten Jahren keine weitere durchgreifende Pflegebildungsreform geben werde. „Das muss jeder wissen, der dem Pflegeberufsgesetz jetzt seine Stimme verweigern will", betonte Weidner.