Der AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG) hat die Politik in Berlin aufgefordert, die Gründung einer dortigen Pflegekammer zügig nach der Abgeordnetenhauswahl am kommenden Sonntag umzusetzen. „Die professionell Pflegenden brauchen zwingend eine Pflegekammer, und erst recht die Berliner Pflege", mahnte AVG-Vorstandsmitglied Thomas Meißner am Mittwoch in der Hauptstadt. Unverständnis äußerte Meißner gegenüber der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Es sei nicht nachvollziehbar, dass sich große Teile der SPD gegen eine fundierte Weiterentwicklung der Pflege sträubten und den Pflegefachpersonen ihr gutes Recht vorenthielten. Die Partei ignoriere das klare Votum der Pflegenden, die sich in einer repräsentativen Umfrage mehrheitlich für die Gründung einer Berliner Pflegekammer ausgesprochen hatten. Die Politiker hätten einen entsprechenden Auftrag bekommen. „Daran werden wir sie in der nächsten Legislaturperiode messen", so das AVG-Vorstandsmitglied weiter. „Die Interessen der Berufsgruppe können nur von diesen selbst vertreten werden." Die Debatte um das Pflegeberufereformgesetz zeige, „wie absurd das System heute ist. Das ist Fremdbestimmung pur. Es gibt keine Alternative zur Berliner Pflegekammer".