Die Allianz für Menschen mit Demenz hat eine positive Zwischenbilanz ihrer Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz" gezogen, die vor zwei Jahren gestartet war. Zahlreiche Maßnahmen seien seitdem auf den Weg gebracht worden. Allein unter dem Punkt „Unterstützung von Menschen mit Demenz und deren Familien" seien mehr als 140 Umsetzungsmaßnahmen zu verzeichnen, berichtet das Bundesministerium für Gesundheit anlässlich des heutigen Welt-Alzheimertags.
Der rund 50 Seiten umfassende Zwischenbericht enthält eine Kurzdarstellung des Arbeitsprozesses, des Verfahrens zum Monitoring der beschlossenen Maßnahmen sowie beispielhafte Projekte aller Gestaltungs- und Kooperationspartner. Die Umsetzung der Agenda der Allianz für Menschen mit Demenz endet planmäßig im September 2018. Sie soll ein erster Schritt sein auf dem Weg zu einer Nationalen Demenzstrategie in Deutschland.
Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat anlässlich des Welt-Alzheimertags betont, dass eine bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung sowie Betreuung von Menschen mit Demenz nur gelingen kann, „wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen setzen". Deshalb appellierte DPR-Präsident Andreas Westerfellhaus: „Der Bundesgesetzgeber muss jetzt dafür sorgen, dass das für die Pflegefachpersonen und die Patientensicherheit unabdingbare Pflegeberufereformgesetz ohne faule Kompromisse verabschiedet wird."
Auch die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz hat gemahnt, die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern, um den Bedarfen von dementen Pflegeempfängern gerecht zu werden. Notwendige Prävention, die beispielsweise zur Vermeidung von Mobilisationseinschränkungen oder weiterer kognitiver Defizite beitragen soll, bleibe zu oft auf der Strecke, weil nur Zeit für das Allernötigste und Dringlichste bleibe. Dadurch erhöhe sich nicht selten der jeweilige Pflege- und Betreuungsbedarf weiter, heißt es in einer Mitteilung der Landespflegekammer von Mittwoch. Diesem „katastrophalen Teufelskreis" gelte es, ein Ende zu bereiten. „Wir sehen aber bei der derzeitigen Personalausstattung aller Einrichtungen des Gesundheitswesens diese gute Versorgung als massiv gefährdet an", sagte der Präsident der rheinland-pfälzischen Pflegekammer, Markus Mai.