Im Fall der Mordserie des ehemaligen Krankenpflegers Niels Högel aus Niedersachsen gehen die Ermittler inzwischen nicht mehr von 90, sondern von 106 Toten aus. Das berichtet „Spiegel online“ in einer Eilmeldung vom Donnerstag. Nach Abschluss weiterer toxikologischer Untersuchungen in Oldenburg hätten Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sich dadurch 16 weitere Verdachtsfälle ergeben hätten.
Högel ist bereits wegen sechs Morden zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Er hatte Intensivpatienten eigenmächtig verschiedene Medikamente verabreicht, um Herz-Kreislauf-Stillstände auszulösen und sie anschließend wiederzubeleben. Viele der Patienten überlebten das nicht. Die Taten erfolgten zwischen 2000 und 2005 im Klinikum Delmenhorst sowie am Klinikum Oldenburg.
Wegen eines überraschenden Geständnisses wurden die Ermittlungen zu seinem Fall anschließend noch einmal deutlich ausgeweitet. Dazu exhumierte eine Sonderkommission aus Staatsanwaltschaft und Polizei mehr als 130 frühere Patienten und ließ sämtliche Sterbefälle an seinen Arbeitsstätten akribisch prüfen.
Lesen Sie mehr über den Fall Niels Högel sowie eine Einschätzung seiner Taten durch den Experten für Serientötungen durch Pflegekräfte, Karl Heinz Beine.