Die Ausbildungen in der Pflegeassistenz und Pflegehilfe sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Zwar sei Bund und Ländern mittlerweile bewusst, dass diese Ausbildungen für die Profession Pflege wichtig sind. Die unterschiedlichen Ausbildungen bauten größtenteils jedoch nicht sinnvoll aufeinander auf und die jeweiligen Kompetenzen im Qualifikationsmix ergänzten sich nicht passgenau. Deshalb sei eine bundesweit einheitliche Reform der Pflegeassistenzausbildung auf den Weg zu bringen, forderte der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) am Donnerstag.
Pflegeassistenzausbildung: Konsequent generalistische Ausrichtung wichtig
Einen vielversprechenden Ansatz, wie so etwas gelingen könne, sieht der BLGS im kürzlich vorgelegten Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg.
Wichtig für eine Neuregelung seien
- die konsequent generalistische Ausrichtung
- eine hinsichtlich Struktur und Niveau mit dem Pflegeberufegesetz (PflBG) verzahnte Kompetenzentwicklung
- generell eine Verbesserung der Ausbildungsqualität
- "zwingend" eine mind. 2-jährige Ausbildungszeit.
Der SPD-Entwurf trage diesen zentralen Erfordernissen "erstmals grundsätzlich Rechnung", urteilte der Bundesverband. In einigen Punkten bestehe zwar durchaus noch Nachjustierungsbedarf, dennoch sei der Ansatz im Wesentlichen gelungenen und fundiert.
Gelungener Gesetzentwurf
BLGS-Bundesvorsitzender Carsten Drude sagte:
"Mit Generalistik, abgestimmtem Kompetenzprofil und zweijähriger Lernzeit ist dieser Entwurf nicht nur auf pflegerische Versorgungsbedarfe ausgerichtet, sondern ermöglicht auch realistisch einen Einstieg in die verkürzte Fachausbildung nach PflBG. Auch die Mindestanforderungen an Schulen entsprechen in vielen Punkten unseren Forderungen."
In jüngster Zeit hätten einige Bundesländer ihre Qualifikationen unterhalb der 3-jährigen Fachausbildung nach PflBG neu strukturiert. Allerdings existiere nach wie vor ein "Qualifikationsdschungel aus ca. 30 verschiedenen Ausbildungsgängen mit teils undurchsichtigen Kompetenzprofilen".
Zahlreiche verschiedene Ausbildungsgänge und "undurchsichtige" Kompetenzprofile
Daran habe auch die im Koalitionsvertrag festgehaltene Absichtserklärung nichts geändert, die Pflegeassistenzausbildung durch ein bundeseinheitliches Berufsgesetz neu regeln zu wollen.
Der BLGS hofft nun, dass weitere Länder Reformen wie in Baden-Württemberg angehen.