Ein weiterer Personalmangel in der Altenpflege werde die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen. Davor hat der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) am Mittwoch gewarnt. Der bayerische bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri verdeutlichte:
"Wo professionelle Pflege aufgrund des steigenden Bedarfes und des fehlenden Personals nicht sichergestellt werden kann, müssen Familienangehörige einspringen, die dann am eigenen Arbeitsplatz fehlen."
Kasri bezieht sich auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Demnach fehlen bis 2035 in nichtmedizinischen Gesundheitsberufen im Freistaat rd. 15.000 Erwerbstätige. Gelinge es nicht, die potenziellen Engpässe in der Altenpflege abzufedern, könne dies mit erheblichen gesellschaftlichen Folgen verbunden sein, erläuterten die Forschenden.
Auch Erwerbslose für die Altenpflege qualifizieren
Mit Umschulungen und Weiterqualifizierungen könne neben der Ausbildung und der Zuwanderung ein Teil des Fachpersonalbedarfs in der Altenpflege gedeckt werden, ist sich der bpa sicher.
Auch könnten bayerische Pflegeunternehmen "deutlich mehr ausbilden".
Das erfordere aber geeignete Schulstrukturen und eine strukturierte Kompetenzerhebung, um auch Erwerbslose für die Altenpflege zu qualifizieren. Kasri sagte:
"Nicht jeder kann pflegen. Aber wenn wir genauer hinschauen, können sicher sehr viel mehr Menschen zu Pflegekräften qualifiziert werden, als dies bisher der Fall ist."