Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in Sachsen-Anhalt, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und die Initiative "Fachkraft im Fokus" haben eine modulare, berufsbegleitende Weiterbildung entwickelt, die den Einstieg in die Pflegehilfe erleichtern soll. Das Angebot richte sich nach Angaben der Verantwortlichen in erster Linie an ungelernte Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Pflegeunternehmen sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger.
Niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeit in die Pflege
Zu absolvieren sind 700 Stunden theoretischer und fachpraktischer Unterricht in Verbindung mit einem Nachweis über 850 Praxisstunden. Im Anschluss sei die Teilnahme an einer Prüfung zur Pflegehelferin oder zum Pflegehelfer vorgesehen. Damit sei die berufsbegleitende Qualifizierung zur Pflegehilfskraft und der anschließende Einsatz als qualifizierte Hilfskraft in der stationären sowie mobilen Alten- und Krankenpflege möglich. Der erworbene Abschluss könne für eine weiterführende Qualifizierung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann angerechnet werden.
Für bildungsferne Interessenten mit mindestens Hauptschulabschluss sei das eine niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeit in die Pflege, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Das gelte auch für Personen mit Migrationshintergrund. Eine Teilnahme an den Modulen könne im individuell passenden Tempo absolviert werden. Beschäftigte erhielten den vollen Verdienst während der gesamten Qualifizierung.
Bis 2035 müssen nach Angaben der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit rund 24.000 Vollzeitstellen in der Pflegebranche neu besetzt werden. Davon entfallen etwa 12.700 Stellen auf die stationäre und 11.300 auf die ambulante Pflege.