Fast zwei Drittel des Pflege- und Betreuungspersonals in ambulanten sowie stationären Einrichtungen arbeiten in Teilzeit. Von den 954.000 Personen, die 2019 in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig waren, waren das 616.000 oder 65 %. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
39 % des Pflegepersonals sind 50 Jahre und älter
Die hohe Teilzeitquote in der Pflege sei nur teilweise mit dem hohen Frauenanteil in der Altenpflege erklärbar – immerhin 85 % des Pflegepersonals ist nach Destatis-Angaben weiblich. 68 % der Frauen in der Altenpflege hätten zuletzt in Teilzeit gearbeitet. Auch unter den Männern sei die Teilzeitquote in der Altenpflege mit 44 % überdurchschnittlich hoch. In der Gesamtwirtschaft liege die Teilzeitquote bei knapp 30 %.
Außerdem zeigten die neuen Zahlen, dass insgesamt 39 % der Altenpflegepersonen 50 Jahre und älter sind. Die Altersgruppe der 50- bis unter 60-Jährigen stelle mit 28 % den größten Anteil des Pflegepersonals in Heimen und ambulanten Diensten. Mehr als jede zehnte Altenpflegeperson (11 %) sei 2019 zudem 60 Jahre und älter gewesen, nur 2 % des Personals war der Behörde zufolge zuletzt jünger als 20 Jahre.
Die Zahl der Beschäftigten ist seit 2009 um 40 % gestiegen: von 679.000 im Jahr 2009 auf 954.000 im Jahr 2019. Primär die ambulanten Pflegedienste hätten Personal hinzugewonnen. Dort sei die Zahl um 61 % gestiegen. Im stationären Bereich verzeichnete Destatis ein Plus von 30 %.
17 % der neuen Auszubildenden sind über 30 Jahre alt
2020 haben den aktuellen Zahlen zufolge insgesamt 53.610 Personen die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. 11 % der Auszubildenden waren zwischen 30 und 39 Jahre alt, 6 % waren bei Ausbildungsbeginn 40 Jahre oder älter.
Mit Blick auf im Ausland erworbene Abschlüsse zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie: 2020 seien 17.500 ausländische Abschlüsse anerkannt worden. Zwar lägen die Anerkennungen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege damit 7 % über denen des Vorjahres, 2019 habe der Anstieg gegenüber dem Vorjahr jedoch noch 48 % betragen.