Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) hat angesichts "massiver" Kostensteigerungen in der Altenpflege zu einem Pflegegipfel aufgerufen. Dort sei zu klären, wie die Pflege künftig finanziert werden solle. Denn der Kostendruck für alle Pflegeanbietenden – nicht nur die privaten – sei enorm, beschrieb AGVP-Präsident Thomas Greiner am Dienstag.
Kostendruck steigt
Gesetzlicher Mindestlohn, Branchenmindestlöhne, das Gesetz zur Tarifpflicht sowie die hohe Inflation und die stark steigenden Energiepreise machten vor den Pflegeeinrichtungen nicht Halt. Greiner sagte:
"Die Beschäftigten in der Altenpflege haben es verdient, für ihre wichtige Arbeit angemessen bezahlt zu werden. Aber niemand in der Bundesregierung schert sich darum, wie das alles bezahlt werden soll. Stattdessen tut man so, als gäbe es eine Art Flatrate, mit der finanziell alles abgedeckt ist. Die gibt es aber nicht."
Vielen Pflegeeinrichtungen bliebe nichts anderes übrig, als den Eigenanteil der Pflegebedürftigen zu erhöhen, wenn das Geld nicht reiche. Das bedeute für sie Mehrkosten in Höhe von 550-1.100 Euro monatlich, so Greiner.
"Wir müssen einen Kassensturz machen, sonst droht ein bundesweiter Pflege-Schock."
Um Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu entlasten, sieht der AGVP die Kassen und den Bund stärker in der Pflicht.
AGVP sieht Krankenkassen, Pflegekassen und Bund in der Pflicht
So seien die medizinische Behandlungspflege über die Krankenkassen und die Ausbildungskosten in den Pflegeeinrichtungen über die Pflegekassen zu finanzieren.
Außerdem sollten die Bundesländer ihrer gesetzlichen Investitionspflicht nachkommen. Knapp ein drittel der Heime müsse saniert werden. Die Länder seien verpflichtet, die dank Pflegeversicherung eingesparten Gelder in der Sozialhilfe für Investitionen in die Pflegeeinrichtungen zu verwenden. Von den eingesparten 5 Mrd. Euro würden aber nur 800 Mio. in die Investitionsförderung fließen.