Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will die Patientensicherheit in der ambulanten Pflege stärken. Gemeinsam mit Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik hat das ZQP 7 zentrale Handlungsfelder identifiziert, mit denen entsprechendes Wissen und Instrumente entwickelt werden sollen, um so die Pflegequalität in der häuslichen Umgebung zu verbessern.
Denn ungenügende Kommunikation, fehlendes Wissen, Unachtsamkeit, Zeitdruck sowie unklare Prozesse prägten das Zusammenspiel von professionell Pflegenden, pflegenden Angehörigen und Ärzten, teilte das ZQP am Mittwoch mit. Das erhöhe die gesundheitlichen Risiken der Pflegebedürftigen, etwa für Infektionen, Medikationsschäden und Stürze.
In einem Ergebnispapier wurden diese 7 Punkte identifiziert, die für eine verbesserte Patientensicherheit in der ambulanten Pflege bedeutsam sind:
- Wissen und Kompetenz von beruflich Pflegenden
- Personaleinsatz
- Verantwortung ambulanter Pflege im komplexen Setting
- Kommunikation an der Schnittstelle im Versorgungsprozess
- Gesundheitskompetenz Pflegebedürftiger und ihrer Angehöriger
- Sicherheitskultur in der ambulanten Pflege
- Spezielle Risikobereiche: Medikation, Hygiene, außerklinische Beatmungspflege
"Die Verankerung von Patientensicherheits-Management in der Langzeitpflege – insbesondere im ambulanten Bereich – steckt in Deutschland im Jahr 2019 immer noch in den Kinderschuhen", kritisierte ZQP-Vorstandsvorsitzender Ralf Suhr. Es gäbe zu wenig spezifische Erkenntnisse und auch Anreize, um systematisch besser zu werden. "Pflegenden muss ermöglicht werden, aus Fehlern zu lernen. Denn Fehler gehören leider zur Arbeit – deren Fortführung aber nicht", betonte Suhr.
Insbesondere in der Sicherheitskultur sei es wichtig, eine offene und konstruktive Fehlerkultur zu etablieren. Neben Berichts- und Lernsystemen auf Organisationsebene könnten auch regelmäßige Pflegevisiten die Patientensicherheit in der ambulanten Pflege verbessern.