Baden-Württembergs Sozialministerium und Pflegekassen investieren jeweils 40.000 Euro in Erkundung und Ausbau der grenzüberschreitenden Pflegelandschaft in der Region Lörrach-Basel. Mit dem Modellprojekt „Wo tickt die Uhr? – Pflege geht uns alle an“ sollen Daten und Wissen über den Status quo und die Verzahnung formeller und informeller Pflegestrukturen zusammentragen, eine gemeinsame Informationsplattform entwickelt und ein Leitfaden für die Pflegeinfrastruktur erarbeitet werden. „Wer weiß, wie der andere ‚tickt‘, kann auch vom anderen lernen. Davon profitieren beide Seiten“, sagte Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) gestern zum offiziellen Start des Projekts in Lörrach. Pflegebedürftigkeit kenne keine nationalen Grenzen.
Das Modellprojekt, mit dessen Durchführung das Institut für angewandte Forschung der Universität Tübingen beauftragt wurde, soll nach Angaben des Sozialministeriums klären helfen, welche Unterstützung es neben den professionellen Pflegehilfen für häuslich Pflegende gibt, wo bereits grenzüberschreitende Initiativen tätig sind, die auch Bürgerengagement mit einbeziehen, wie sich die Bedürfnisse von Betroffenen und Pflegenden im oft belastenden Pflegealltag unterscheiden und wie sich der berufliche Hintergrund und das familiäre Umfeld der Laien-Pflegenden auf beiden Seiten darstellen. Im Mittelpunkt stünden dabei die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen und der pflegenden Angehörigen. „Unterstützung und Wertschätzung für das Engagement in der Pflege sind die Grundpfeiler einer würdevollen Pflege“, so Altpeter. Die Gestaltung eines angemessenen Pflegeumfelds sei dafür eine wesentliche Voraussetzung.