Fehlendes Wissen und Finanzierungslücken bremsen die Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft aus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, für die die Personalberatung Rochus Mummert rund 360 Führungskräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen befragt hat. Demnach sind die größten Stolpersteine zu wenig finanzielle Mittel, fehlende Unterstützung durch Kostenträger und Politik sowie zu wenig Wissen bei den Führungskräften.
"Wir registrieren einige Fortschritte bei der Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern, aber im internationalen Vergleich hinkt die Branche immer noch deutlich hinterher", sagte Studienleiter Oliver Heitz am Dienstag in Hannover. Nur knapp 40 Prozent der befragten Einrichtungen hätten eine unternehmensübergreifende Digitalstrategie.
Besonders sinnvoll finden die Befragten die Digitalisierung bei der Speicherung von Patientendaten, der medizinischen Diagnostik und der Steuerung des stationären Behandlungsprozesses. Das mit Abstand wichtigste Digitalisierungsthema ist für die Befragten die elektronische Patientenakte. Im Vergleich dazu spielen laut Untersuchung andere Themen wie Vernetzung mit Dritten, Nutzung mobiler Geräte oder telemedizinische Lösungen nur eine untergeordnete Rolle.
Bei der Vermittlung von notwendigem Wissen sehen die Befragten noch viel Nachholbedarf. Die Mehrheit plädiert dafür, Digitalkenntnisse besser in die Ausbildung zu integrieren. 46 Prozent der Befragten vergeben hier derzeit die Schulnoten "mangelhaft" oder sogar "ungenügend". "Die digitale Transformation ist nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern erfolgreich zu meistern. Dafür müssen wir dringend die richtigen Weichen in der Aus- und Weiterbildung stellen", so Heitz.