Vor allem in der Intensivpflege fehlt es an einem breiten Angebot an Fachweiterbildungen. Um dies zu ändern, seien vor allem die Einrichtungsträger selbst in der Verantwortung, betont der Leiter der Weiterbildungsstätte für Intensivpflege und Anästhesie und Pflege in der Onkologie am Universitätsklinikum Münster, Lothar Ullrich. Zwar müsse nicht jede Klinik Fachweiterbildungen anbieten, gebündelte Ausbildungsstätten seien durchaus sinnvoll. "Aber grundsätzlich muss das Angebot erhöht werden", sagt er. Nicht zuletzt wegen der vom Gesetzgeber geforderten Fachkraftquote. "Letztlich werden die Kliniken einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Personal haben, die die besten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten", ist sich Ullrich sicher.
Zwar klagten viele Kliniken über eine Mangel an weitergebildeten Pflegenden. Eine Pflicht, sich fort- oder weiterzubilden, gebe es aber nicht, bemängelt die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS), Christine Vogler. Die Fortbildungen ergäben sich eher aus den Fachkraftquoten. Zudem erlebe sie als Leiterin einer großen Bildungseinrichtung mit angeschlossener Fort- und Weiterbildung, dass angebotene Weiterbildungen abgesagt werden müssen, weil die Einrichtungen aufgrund der hohen Ausfallzeiten keine Personen entsenden. Hier greife, wie in der Marktwirtschaft, das Prinzip von Angebot und Nachfrage. "Wenn niemand Personal in die Bildungsstätten sendet, gibt es auch kein Angebot. Die Miesere der wenigen Fachweitergebildeten heute ist der Kurzsichtigkeit und kostenreduzierenden Personalpolitik der Einrichtungen geschuldet", betont Vogler.
Mehr zu den Mankos derzeit angebotener Fachweiterbildungen und was sich ändern muss, lesen Sie im ausführlichen Artikel "Begehrte Mangelware".