Um die Pflegesituation in Krankenhäusern zu verbessern, sollen nach den Vorstellungen der Grünen mindestens 25.000 zusätzliche Pflegestellen geschaffen werden. Zudem fordert die Partei bessere Personalschlüssel für Pflegeeinrichtungen, heißt es in einem Papier des Bundesvorstands laut übereinstimmenden Medienberichten. Zur Finanzierung der zusätzlichen Pflegekräfte im Krankenhaus sollen die Krankenversicherungen über eine Milliarde Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, sagte Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt dem Tagesspiegel. Der Pflege-Notstand in den deutschen Krankenhäusern sei "ein Gesundheitsrisiko, das die Politik nicht länger hinnehmen" dürfe.
Das Papier der Grünen-Bundesvorstands zielt insgesamt darauf ab, die Berufe im Sozial- und Pflegebereich aufzuwerten. "In den 'Care-Berufen', die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden, passt die Bezahlung nicht zu der Bedeutung der Arbeit", heißt es darin, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. "Zwölf Euro brutto pro Stunde für eine Altenpflegerin, 18 Euro für einen Techniker, und das bei gleicher Ausbildungsdauer - das ist nicht fair." Dahinter stecke immer noch die Vorstellung, dass Aufgaben wie Pflege und Kinderbetreuung früher von Frauen weitgehend unentgeltlich erledigt worden seien. Das habe sich geändert, doch wirkten sich die traditionellen Vorstellungen weiterhin auf die Bezahlung aus.
