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Von den meisten Patienten auf Intensivstationen liegt weder eine Patientenverfügung noch eine Vorsorgevollmacht vor. Das hat eine aktuelle Befragung unter 998 Patienten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ergeben. Konkret besaßen von den stichprobenhaft befragten Patienten knapp 39 Prozent eine Vorsorgevollmacht und rund 30 Prozent eine Patientenverfügung. Knapp 40 Prozent beziehungsweise 44 Prozent davon waren allerdings fehlerhaft ausgefüllt, sodass sie schwer zu interpretieren waren.
Aus Angst vor Ausgeliefertsein, fehlender Selbstbestimmung oder medizinischer Übertherapie verfügten vor allem ältere und elektiv aufgenommene Patienten über entsprechend ausgefüllte Formulare, berichtete das UKE weiter. Trotz dieser Ängste nähmen aber nur wenige Patienten Hilfe in Anspruch, um die Formulare auszufüllen. Oft könnten selbst engste Angehörige den eigentlichen Patientenwillen nicht oder nur unsicher wiedergeben. Dieses Dilemma könne nur mit einer Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung gelöst werden. (MIL)